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Wettkampf

Iraner schwimmt in Pirna fast Weltbestzeit

Veröffentlicht: 07.04.2016
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Drei Sekunden trennten Farshid Mahmoudi von der Weltbestzeit (0:28,25 Minuten). Als der 24-Jährige Iraner in der Sportschwimmhalle Pirna zwei Bahnen eine mit Wasser gefüllte, etwa 70 Kilo schwere Puppe durch Wasser gezogen hat und anschlägt, bleibt die Uhr bei 0:31.64 Minuten stehen. „Das ist gar nicht so weit weg“, sagt Norbert Kentsch, Sportexperte bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Und dabei hat sich der Iraner bei den Bezirks-Einzelmeisterschaften im Rettungsschwimmen nicht einmal völlig ausgepowert, geschweige denn volle Leistung gebracht. „Ich hatte tags darauf noch einen Wettkampf in Dresden bestritten und wollte deshalb nur etwa 80 Prozent geben“, erklärt der einstige Kader der iranischen Nationalmannschaft. Seine Teamkollegen bei den Männern in der offenen Klasse, Justus Feron und Christian Jentzsch, hatte er dabei mit Abstand (beide neun Sekunden zurück) hinter sich gelassen.

Seit einem halben Jahr verstärkt Farshid Mahmoudi nun das Team der DLRG Bezirk „Obere Elbe“ in Pirna. Im Iran war er einer der schnellsten Rettungsschwimmer. Schon im Kindesalter war er eine Wasserratte, hatte im Kaspischen Meer quasi vor seiner Haustür das Schwimmen gelernt. „Mein Elternhaus in Tonekābon ist 200 Meter Luftlinie vom Strand entfernt.“ Bis er im Herbst 2014 nach Europa kam, hat der talentierte Schwimmer, der auf Leistungssportniveau agiert, dort professionell trainiert. In Dresden, wo er mit seiner drei Jahre älteren Freundin wohnt, versucht er, so gut es geht, daran anzuknüpfen. „In Deutschland gibt es auch viele sehr gute Schwimmer“, sagt Farshid. Spätestens seit den Deutschen DLRG-Meisterschaften, die im November in Osnabrück ausgetragen wurden, hat er den Vergleich. Damals war er das erste Mal für die Pirnaer am Start. Die Staffel mit Justus Feron, Dr. Heiko Wegner, Alexander Viél und Christian Jentzsch erreichte in der Gesamtwertung den 15. Platz.

Auch diesmal ging es zur Sache – nur zwei Nummern kleiner als bei der DM. Rettungsschwimmer aus Pirna und auch aus Heidenau mussten sich als Gastgeber gegen Einzelstarter aus Dresden, Leipzig, Meißen und Mittelsachsen behaupten. Mehr als 90 Lebensretter waren im Wasser, lieferten sich bei rettungsspezifischen Disziplinen, die an realistische Notsituationen angelehnt sind, Sprints, so etwa beim unter Hindernis durchtauchen.

Als die Pirnaerin Susanne Bagdahn-Wegner bei den Wettbewerben in der offenen Klasse der Damen in die Fluten sprang, machte nicht nur der Vereinsnachwuchs aus den eigenen Reihen große Augen. 15 Jahre nach ihren großen Erfolgen fand sich die ehemalige Vize-Junioreneuropameisterin (2000), Deutsche DLRG-Meisterin (2001) und DLRG-Vizemeisterin (2000) denkbar knapp hinter der amtierenden Sachsenmeisterin Elsa Gehrisch (20) aus Dresden, Studentin im Grundschul-Lehramt, wieder. Die heute 32-jährige Bagdahn, die ehrenamtlich als Übungsleiterin Kinder im Verein betreut und seit Neustem für die Ausbildung im Verein verantwortlich ist, hatte sich spontan entschieden, an den Start zu gehen. „Eigentlich nur aus Spaß an der Freude.“ Und das so zu sagen aus der Kalten. „Ich wollte nur mal schauen, was ich ohne Training oder spezifische Vorbereitung noch reißen kann und meinen Leistungsstand abfragen.“

In drei von vier Disziplinen, die sie im Vorfeld lediglich von der Herangehensweise und der Abfolge testete, hatte sie die Nase gegenüber der späteren Siegerin vorn. Lediglich das an die bestehenden Weltrekordzeiten ausgerichtete Punkteschema kostete ihr den Platz auf dem obersten Treppchen. „Susanne gelingt es, allein dadurch, dass sie sich anderweitig, mit dem nötigen Willen, auf einem bestimmten Grundniveau aktiv und körperlich fit hält, innerhalb kurzer Zeit wieder ein gehobenes Leistungspotential abzurufen“, erklärt Kentsch. „Das geht nur, weil sie in den Jahren, als sie jung war, richtig intensiv trainiert hat“.

Die Disziplin 100 m Retten mit Flossen und Gurtretter (Lifesaver) hatte es auf der Kurzbahn in der Pirnaer Sportschwimmhalle in sich. Sie wurde für viele Favoriten zur Nagelprobe. Geschwommen im kurzen, dafür ungeeigneten 25-Meter-Becken forderte die sonst entfallende Wende ein besonderes technisches Geschick im Umgang mit dem Rettungsgerät, erläutert Kentsch. Der Einzige, der in der Altersklasse der 17- und 18-jährigen jungen Männer die Puppe im Seilschlepp nicht verlor, fehlerfrei ankam und deshalb auch nicht disqualifiziert wurde, war Eddie Balske. Der ehemalige Nentmannsdorfer, der jetzt in Radeburg zu Hause ist, schwamm sogar persönliche Bestzeit, musste sich im Gesamtendergebnis jedoch dem etwas jüngeren Dresdner Willy Schäfer geschlagen geben. Von Daniel Förster (Text und Fotos) (df)

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